Dienstag, 19. Januar 2021

Coronabedingte Schulschließungen - eine bildungspolitische Katastrophe mit Ansage

Die Corona-Pandemie hat unser Leben im vergangenen Jahr grundlegend verändert und viele an ihre Grenzen gebracht. Für Kinder auf der ganzen Welt stellt COVID-19 eine immense Härte dar: Zu Beginn der Pandemie konnten rund 1,5 Milliarden junge Menschen – 85 Prozent aller Schülerinnen und Schüler weltweit – nicht mehr am Schulunterricht teilnehmen.

Bild zu Schulkinder in Kambodscha.
Schulkinder in Kambodscha.

Mädchen trifft diese Bildungskrise noch härter: Kinderehen und Schwangerschaften bei Jugendlichen verzeichnen bereits jetzt einen außerordentlichen Anstieg. Wenn Mädchen in ärmeren Ländern oder Krisenregionen einmal die Schule verlassen mussten, ist das Risiko enorm hoch, dass sie nie wieder dorthin zurückkehren. Sie müssen arbeiten, um zum Unterhalt der Familie beizutragen, werden verheiratet und dadurch oft viel zu früh selbst Mutter.

  • Noch immer sind über 30 Prozent der Mädchen und Jungen weltweit von Schulschließungen betroffen.
  • Mehr als 460 Millionen Kinder konnten nicht am Fern-Unterricht teilnehmen – sie drohen, den Anschluss an Bildung zu verlieren.
  • Bis Mitte des Jahres rutschten schätzungsweise 150 Millionen Kinder zusätzlich in "mehrdimensionale Armut" – ohne Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung, Nahrung, sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen
  • Misshandlungen, Gewalt und die Vernachlässigung von Kindern haben zugenommen.

Ohne nachhaltige Hilfe riskieren wir eine verlorene Generation: Bildung ist ein klarer Verlierer der Pandemie – sie ist aber gleichzeitig der Schlüsselfaktor für die Zukunft aller Mädchen und Jungen. Denn Bildung ist zentral und unerlässlich für eine gerechte, gesunde und eigenständige Gesellschaft. Kinder sind die Zukunft dieser Welt.

Montag, 4. Januar 2021

„Was WEISS ich? Rassismuskritisch denken lernen! Eine Kernaufgabe für Gesellschaft und Politische Bildung“

Der Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten (AdB) hat am 30.11.2020 eine Stellungnahme zu seinem Jahresthema 2021 „Was WEISS ich? Rassismuskritisch denken lernen! Eine Kernaufgabe für Gesellschaft und Politische Bildung“ verabschiedet. In einer Begründung für dieses Jahresthema heißt es u.a.: "Deutschland versteht sich als weltoffenes und demokratisches Land und ist dennoch nicht frei von Rassismus. Er findet sich im gesellschaftlichen Alltag ebenso wie in den Strukturen des öffentlichen Lebens. Das fordert die politische Bildung und die politischen Entscheidungsträger*innen heraus, sich ihrer Aufgaben und Verantwortung immer wieder neu bewusst zu werden."

Das Projekt ist ein Modellvorhaben zur Prävention von islamistischem Extremismus, in dem ein demokratisches Werteverständnis von Jugendlichen durch aktive Medienarbeit gefördert wird. Es macht es sich zur Aufgabe, junge Menschen in ihren Meinungsbildungsprozessen zu stärken, ihre Argumentationsfähigkeit zu fördern, Reflexionsprozesse anzustoßen und sie kritisch im Umgang mit extremistischen Botschaften zu machen.

Die praktische Durchführung erfolgt durch eine individuelle Begleitung und Unterstützung von Jugendlichen bei der Produktion von Medienbeiträgen zur Thematik „Religiöser Extremismus, Heimat und Zukunft“. Die entstandenen Medienprodukte werden mit Materialien und Einsatzmöglichkeiten für die pädagogische Arbeit aufbereitet und auf einer Plattform Fachkräften der schulischen und außerschulischen Bildung zur Verfügung gestellt.

Das Gesamtvorhaben wird wissenschaftlich begleitet. Dies beinhaltet u.a. ein kontinuierliches Monitoring relevanter wissenschaftlicher und pädagogischer Publikationen im Themenfeld, eine theoretische Fundierung der Themenschwerpunkte sowie die Evaluation der Praxisangebote.

Durch die aktive Medienarbeit als methodische Grundlage und ihre Verknüpfung mit politischer Bildung unter dem Aspekt der Peer-to-Peer-Arbeit hat das Projekt einen bundesweiten, modelhaften und strukturfördernden Charakter.